Kreuzberg: Anwohner wünschen sich ein anderes MyFest

Mittwoch, 12. Dezember 2018
Pressemitteilung von: Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg

Die ersten Ergebnisse der Anwohner*innenbefragung in Kreuzberg liegen vor und zeigen deutlich: Die Kreuzberger*innen, die im unmittelbaren Umfeld MyFest wohnen, möchten, dass das Straßenfest künftig einen anderen Charakter bekommt als in den letzten Jahren.

Zwar sprechen sich in der Bürger*innenbefragung rund 60 Prozent der Befragten für eine Fortführung des MyFestes aus, jedoch nicht in seiner aktuellen Form. Vor allem die direkten Anwohner*innen rund um den Heinrichplatz und das Kottbusser Tor stehen den Feierlichkeiten kritisch gegenüber, da sie seit Jahren unter den Auswirkungen leiden. Die Bürger*innen bemängeln in der Befragung Müll und Lärm, die mit den Feierlichkeiten einhergehen sowie die zunehmende Kommerzialisierung des Festes. Der Wunsch ist ein kleineres Fest mit stärkerem Kiezbezug und mehr Angeboten für Kinder. Auch der politische Charakter des Festes soll wieder eine stärkere Rolle spielen.

Die Befragten positionierten sich auch zum MaiGörli, das in diesem Jahr erstmals im Görlitzer Park stattfand, um die Grünanlage vor Übernutzung zu schützen. Mit dem MaiGörli ist es in diesem Jahr gelungen, einen geregelten Rahmen der Parknutzung am 1. Mai, für die Sicherheit der Besucher*innen und Anwohner*innen, zu gewährleisten. Die Grünfläche mit der dortigen Flora und Fauna konnte so geschützt werden. Ein Großteil der Befragten lehnen jedoch eine Einzäunung des Parks und die Eingangskontrolle ab. Auch die Musikrichtung wurde kritisiert.

„Ich danke allen Anwohner*innen, die sich an unserer Befragung beteiligt haben, ganz herzlich für die Teilnahme und ihre offenen Worte. Es ist für uns in Politik und Verwaltung wichtig zu wissen, wie die Bürger*innen die Feierlichkeiten sehen und was sie sich in Zukunft wünschen. Besonders freue ich mich, über die extrem hohe Beteiligung bei der Befragung, die deutlich macht, wie wichtig die Gestaltung der Mai-Feierlichkeiten für die Menschen in Kreuzberg ist. Die Ergebnisse zeigen, dass das MyFest für die Anwohner*innen im direkten Umfeld in den letzten Jahren nicht nur Grund zum Feiern war. Nun müssen wir gemeinsam schauen, wie wir das MyFest künftig gestalten können, damit es wirklich ein Fest für die Kieze und ihre Einwohner*innen ist.“, erklärt Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann.

5.000 Haushalte und Gewerbetreibende in den Kreuzberger Kiezen der nördlichen und südlichen Luisenstadt hatten im November Fragebögen per Post erhalten. Die Adressat*innen der Befragung wurden zufällig gewählt. Ein Viertel der Fragebogen wurden beantwortet zurückgeschickt.

Das Bezirksamt hatte “ASUM/TOPOS Stadtforschung” beauftragt, in einer repräsentativen Befragung ein aussagekräftiges Meinungsbild der Nachbarschaft zu ermitteln.


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