Auseinandersetzungen zwischen PKK-Anhängern und türkischen Nationalisten
Pressemeldung der Berliner Polizei
Im Nachgang einer Demonstration, die gestern Mittag von 12 bis 14 Uhr in Schöneberg und Charlottenburg stattgefunden hatte, kam es gestern in den Abendstunden zu Auseinandersetzungen zwischen vermutlich PKK-nahen und türkisch-nationalen Personen in Kreuzberg.
Unter dem Motto „Gegen Vertreibung, Krieg und Terror“ lief eine Demonstration mit bis zu 1.500 Teilnehmern in den Mittagsstunden vom Wittenbergplatz bis zum Adenauerplatz. Im Verlauf der Demonstration kam es vereinzelt zum Zeigen von PKK- kritischen Transparenten und Rufen. Aufgrund von Verstößen gegen das Versammlungsgesetz nahmen Polizisten einige Personen aus dem Aufzug vorläufig fest. Die Beamten schrieben vier Strafanzeigen wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz und stellten mehrere Fahnenstangen, ein Pfefferspray und ein Messer sicher.
Gegen 15.15 Uhr soll es am Kottbusser Tor in Kreuzberg zunächst zu mehreren Flaschenwürfen auf Fahrzeuge gekommen sein, die angeblich mit türkisch-nationalen Personen besetzt waren. Die Würfe sollen aus Richtung mehrerer Verkaufsstände und eines Infostandes von pro PKK eingestellten Personen erfolgt sein. Darauf folgten bis in die Abendstunden immer wieder Auseinandersetzungen zwischen den Gruppierungen. Erst durch eine große Polizeipräsenz und das zusätzliche Einwirken von Passanten auf die zum Teil hochgradig emotionalisierten und aggressiven Personen, gelang es schließlich, die Lage zu beruhigen. Im Rahmen des Polizeieinsatzes mussten einzelne Beamte teilweise Zwangsmittel einsetzen und Personen durch Einsatz von einfacher körperlicher Gewalt und Pfefferspray voneinander trennen und von weiteren Attacken abhalten.
Es kam zu insgesamt 35 Freiheitsbeschränkungen und – entziehungen. Die Polizei leitete Strafermittlungsverfahren wegen Körperverletzung, gefährlicher Körperverletzung, Widerstands, schweren Landfriedensbruchs, Landfriedensbruchs, Beleidigung und Verstößen gegen das Waffengesetz ein. Zwei Polizisten wurden leicht verletzt, blieben aber im Dienst.
Die Ermittlungen dauern an.