Bezirke fordern vom Senat ein Servicezentrum für die Volkshochschulen

Montag, 25. September 2017
Pressemitteilung von: Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg

Investitionen in die Weiterbildung von Erwachsenen sind angesichts sich rasch verändernder Arbeitswelten eine Zukunftssicherung. Die Berliner Volkshochschulen sind die größten und wichtigsten Anbieter für die Weiterbildung von Erwachsenen im Land Berlin. Die Schaffung eines gemeinsamen Servicezentrums der Berliner Volkshochschulen ist im derzeitigen Koalitionsvertrag verankert und wird von allen Bezirksstadträt*innen für Kultur und Weiterbildung unterstützt.

Die Finanzierung für das benötigte Servicezentrum der Berliner Volkshochschulen ist bisher nicht in den Landeshaushalt eingestellt. Die Bezirke halten an der Schaffung eines Servicezentrums VHS fest und bitten den Haushaltsgesetzgeber, das Abgeordnetenhaus von Berlin, die jährlich benötigten zwei Millionen Euro im aktuell diskutierten Doppelhaushalt 2018/2019 bereitzustellen.

Ein Drittel Cent pro Euro des Bildungsetats das Landes Berlin steht für das Bildungsangebot für Erwachsene zur Verfügung. Damit ist das Land nicht zukunftssicher aufgestellt. Für das lebenslange Lernen in digitalen Welten, für den Ausbau der beruflich relevanten Prüfungsvorbereitung und -abnahme, für den Ausbau des Bildungs- und Kundenservice in einer wachsenden Stadt sowie für die Bildungsintegration von Eingewanderten benötigen die bezirklichen Volkshochschulen ein gemeinsames Servicezentrum!

Die Bezirke und ihre Volkshochschulen stellen sich den gesamtgesellschaftlichen Bildungsherausforderungen. Sie haben in den letzten Jahren ein Sprachkursprogramm für Geflüchtete entwickelt, sie fördern die Elternbildung in Zusammenarbeit mit Schulen und Kitas, sie nehmen Sprachtests zur Einbürgerung ab, sie sichern die berufliche Orientierung und Qualifizierung. Der Erfolg derartiger Bildungsprogramme (240.000 Teilnehmende pro Jahr) begründet sich in Berlin in der verbindlichen überbezirklichen Zusammenarbeit.

Über die bestehenden Servicestellen Prüfungszentrale und VHS-IT hinaus ist überbezirkliche Zusammenarbeit in den Bereichen Integration, Kundenservice, Marketing, Qualität, Projekte und Programmentwicklung für eine moderne Erwachsenenbildung in Berlin erforderlich.

Die Berliner Volkshochschulen stellen sich trotz Personalabbau (seit 2000 ein Minus von 26 Prozent) mit Leistungssteigerungen (seit 2006 ein Plus von 20 Prozent) erfolgreich den Herausforderungen der wachsenden Stadt.

„Jetzt brauchen die Volkshochschulen, die Unterrichtenden und die Lernenden die Unterstützung des Landes Berlin. Die Finanzierung für das dringend benötigte Servicezentrum muss sichergestellt werden!“

Eine gemeinsame Pressemitteilung der für Weiterbildung zuständigen Bezirksamtsmitglieder:

Bezirksstadträtin Frau Cornelia Flader, Treptow-Köpenick
Bezirksstadträtin Frau Clara Herrmann, Friedrichshain-Kreuzberg
Bezirksstadträtin Frau Jutta Kaddatz, Tempelhof-Schöneberg
Bezirksstadträtin Frau Heike Schmitt-Schmelz, Charlottenburg-Wilmersdorf
Bezirksstadträtin Frau Sabine Weißler, Mitte
Bezirksstadträtin Frau Juliane Witt, Marzahn-Hellersdorf
Bezirksstadtrat Herr Gerhard Hanke, Spandau
Bezirksstadtrat Herr Jan-Christopher Rämer, Neukölln


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