Gedenken an die Pogrome vom 9. November 1938
Pressemitteilung von: Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten in deutschen Städten Synagogen und jüdische Geschäfte. Die Pogrome markieren den Übergang von der Diskriminierung der deutschen Juden seit 1933 zur systematischen Verfolgung, die knapp drei Jahre später in den Holocaust mündete.
Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg lädt ein zum Gedenken an die Pogrome vor 78 Jahren:
Mittwoch, 9. November 2016
- Stilles Gedenken
11:00 Uhr
an der Synagoge Fraenkelufer
Fraenkelufer 10-14, 10999 Berlin-Kreuzberg
(U-Bahnhof Kottbusser Tor oder Schönleinstraße)
Samstag, 12. November 2016
- Gedenkveranstaltung:
17:00 Uhr
FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum, Dachgeschoss
Adalbertstraße 95A, 10999 Berlin-Kreuzberg
(U-Bahnhof Kottbusser Tor)
Im Mittelpunkt der Gedenkveranstaltung stehen die Biografien der Menschen, für die Gunter Demnig am Nachmittag desselben Tages im Bezirk Stolpersteine verlegt.
Begrüßung: Knut Mildner-Spindler, Bezirksstadtrat
Es sprechen: Ori Wolff, Israel, Angehöriger der Schwestern Wolff
Margarete Nudel, Schweden, Nachfahrin der Familie Loewinski
Uta Wehde, Patin für die Stolpersteine des Ehepaars Jakobowitz
Musik: Isabel Neuenfeldt, Akkordeon/Gesang
Samstag, den 12. November 2016
- Verlegung von Stolpersteinen an folgenden Orten:
11:45 Uhr Großbeerenstraße 58 – Salomon und Klara Jakobowitz
13:00 Uhr Willibald-Alexis-Straße 5 – Joseph Seehak
13:15 Uhr Fontanepromenade 10 – Ilse Charmatz
13:30 Uhr Carl-Herz-Ufer 23 (ehemals Tempelherrenstr. 12) – Emma und Friederike Wolff
14:00 Uhr Frankfurter Tor 7 – Erna Israelski, Familie Joseph
14:20 Uhr Frankfurter Tor 6 – Frymet Praiss
14:30 Uhr gegenüber Barnimstraße 18 (ehemals Barnimstraße 31) – Familie Loewinski
Menschen, wie das Ehepaar Salomon und Klara Jakobowitz, das in der Großbeerenstraße 58 ein Wäschegeschäft betrieb, die Schneiderinnen Emma und Friederike Wolff aus der Tempelherrenstraße 12 und Ilse Charmatz, die in der Fontanepromenade 10 lebte, bevor sie vor den Nazis in die Niederlande flüchtete und dort im Versteck lebte, bis sie verraten, nach Auschwitz deportiert und ermordet wurde. Und die Familie Loewinski aus der Barnimstraße 31: Ehemann und zwei Söhne überlebten unter schwierigsten Bedingungen wegen der nicht-jüdischen Abstammung der Ehefrau und Mutter, ein Sohn wurde in Auschwitz ermordet.
Bitte beachten Sie: Die Zeitangaben der Verlegungen sind nur ungefähr.
Es empfiehlt sich 10-15 Minuten früher als angegeben vor Ort zu sein.
Wir freuen uns über Ihre Teilnahme.
Monika Herrmann
Bezirksbürgermeisterin
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