Erster Silvio-Meier-Preis geht an Irmela Mensah-Schramm und Ute Donner
Pressemitteilung von: Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg
Der Silvio-Meier-Preis für Engagement gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung geht 2016 an Ute Donner und Irmela Mensah-Schramm.
Die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg Monika Herrmann und der Bezirksstadtrat und Juryvorsitzende Knut Mildner-Spindler werden den diesjährig erstmals ausgelobten Silvio-Meier-Preis im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg an die beiden Preisträgerinnen verleihen.
Zu der feierlichen Verleihung möchten wir Sie herzlich einladen.
Die Preisverleihung findet statt:
- Datum: 24.11.2016
- Einlass: 18:30 Uhr
- Programm: ab 19:30 Uhr Preisverleihung und Live Musik von The Monster Movie Club
- Hinweis: bitte warm anziehen, da der Veranstaltungsort nicht beheizt ist
- Ort: Jugend[widerstands]museum, Rigaer Straße 9/10, D-10247 Berlin
Der Silvio-Meier-Preis ehrt Einzelpersonen, Gruppen, Initiativen oder Projekte, die sich im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg aktiv gegen soziale Bevormundung, Entmündigung, Diskriminierung, soziale und kulturelle Ausgrenzung einsetzen oder eingesetzt haben. Der Preis trägt den Namen von Silvio Meier, eines leidenschaftlichen Kämpfers für Toleranz, Freiheit und politische Emanzipation, der sein couragiertes Auftreten gegen rechte Gewalt mit dem Leben bezahlen musste.
Die Preisjury, bestehend aus Vertreter*innen des Bezirksamts und der BVV von Friedrichshain-Kreuzberg sowie Vertreter*innen der Zivilgesellschaft, entschied sich einstimmig für die Vergabe des Silvio-Meier-Preises 2016 an die Aktionskünstlerin Ute Donner und die Aktivistin Irmela Mensah-Schramm:
Die Friedrichshainer Künstlerin Ute Donner widmet ihre Aktionen und Arbeiten den Themen Ausgrenzung und Rassismus. Sie hat sich etwa in besonderer Weise mit dem mehrmaligen Verschwinden der Gedenktafel für Silvio Meier im U-Bahnbereich Samariterstraße auseinandergesetzt.
Die Aktivistin Irmela Mensah-Schramm stellt sich seit 30 Jahren entschlossen gegen rechte Parolen im öffentlichen Raum, indem sie rassistische und antisemitische Aufkleber bzw. Graffitis dokumentiert und deren Hass-Botschaften beseitigt. Sie entfernte bislang mehr als 100.000 Hass-Sprüche und tausende Aufkleber.
Mit den beiden Auszeichnungen verleiht die Jury den Silvio-Meier-Preis an zwei sehr unterschiedliche Frauen, denen ein großes Herz und außergewöhnliches Engagement gemeinsam ist. Beide Preisträgerinnen setzen sich aus Sicht der Jury in antirassistischer Tradition von Silvio Meier in herausragender Weise gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung ein.
Hintergrund:
Am 21. November 1992 wurde im U-Bahnhof Samariterstraße in Friedrichshain der damals 27-jährige Silvio Meier von jugendlichen Neonazis erstochen. Die Polizei sprach damals von einem Streit zwischen Jugendgruppen. Ein politischer Hintergrund wurde geleugnet. Silvio Meier wurde so nicht nur zu einem Opfer rechter Gewalt, sondern darüber hinaus zu einem Symbol für den Kampf gegen Rechts, gegen Ignoranz, Leugnung und fehlende Anerkennung der Gefahr rechter Gewalt durch den Staat und seine Repräsentant*innen.
Mit der Verleihung des Silvio-Meier-Preises bezieht der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg klare Position gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung, will zu aktivem, gewaltfreien Eintreten für Freiheit, politische und kulturelle Emanzipation unabhängig von Herkunft, Religion, sozialer Stellung oder sexueller Identität ermutigen und entsprechendes Handeln unterstützen und ehren.
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