Bezirksbürgermeisterin verurteilt gewalttätige Übergriffe auf neu gebaute Wohnungen

Montag, 4. Mai 2015
Pressemitteilung von: Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg
Die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, Monika Herrmann (B 90/Grüne) verurteilt gewalttätige Übergriffe auf eine Reihe von neu gebauten Wohnungen im Bezirk scharf. „Attacken mit Stahlkugeln, Steinen oder auch nur Farbbeuteln sind absolut inakzeptabel!“, sagt Monika Herrmann. Besonders Familien litten unter diesen Angriffen, sagt die Jugendstadträtin: „Kindern können solche Attacken weder einordnen, noch verarbeiten.“
 
Menschen, die in neu gebauten Wohnungen im Bezirk ein Zuhause finden, seien nicht automatisch die Ursache für die weiter fortschreitende Gentrifizierung im Bezirk. Viele von ihnen hätten bislang in Mietwohnungen im Kiez oder in der Nähe gewohnt. Mit ihrem Umzug hätten sie sogar Mietwohnungsraum frei gemacht. „Die Menschen, die umziehen, sind nicht verantwortlich für überproportional verteuerte Mieten, die nach dem Auszug von Neumieterinnen und –mietern verlangt werden“, sagt Herrmann.
 
Grundsätzlich sehe sie die verfehlte Wohnungsbau- und Mieten-Politik des Senats von Berlin als Ursache für die tiefe Verunsicherung in breiten Teilen der Bevölkerung. „Hier fehlt es bereits seit Jahren an einem Gesamtkonzept, mit dem Ziel, auch weniger einkommensstarken Menschen gesicherte Wohnbedingungen zu garantieren“, sagt Herrmann. Zwingend notwendig sei es, Gebiete wie das Dragonerareal vor Spekulanten zu schützen und für kommunale Wohnungsbaugesellschaften zu sichern. Absolut wünschenswert wäre es, wenn der Senat die Wohnungsbau-Genossenschaften in künftige Überlegungen aktiv mit einbeziehen würde. „Aber auch Genossenschaften brauchen die entsprechenden Grundstücke vom Senat“, sagt die Bezirksbürgermeisterin.
 
In den vergangenen Wochen und Monaten hatte es im Bezirk immer wieder Attacken gegen neu gebaute und bereits bezogene Häuser gegeben. Dabei wurden unter anderem Scheiben auch in Kinderzimmern zerstört. Bei allem Respekt vor politischen Forderungen und Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit bezahlbarem Wohnraum im Bezirk verurteile sie gewalttätige Ausschreitungen, sagt Herrmann. „Alle Menschen im Bezirk haben ungeachtet ihrer Herkunft, ihres Glaubens oder ihrer politischen Vorstellungen ein Recht darauf, hier friedlich und in Sicherheit zu leben.“

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