Verleihung des Silvio-Meier-Preises 2018

Freitag, 16. November 2018
Pressemitteilung von: Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg

In diesem Jahr zeichnet das Bezirksamt Raul Aguayo-Krauthausen und den Verein Initiative Togo Action Plus e.V. für ihr Engagement gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung mit dem Silvio-Meier-Preis aus. Zur feierlichen Verleihung wird die Band „Zerfall“ spielen. Wir laden alle Interessierten ganz herzlich ein.

  • 21. November um 18.30 Uhr (Einlass ab 18 Uhr)
  • Jugend[widerstands]museum, Rigaer Straße 9, 10247 Berlin-Friedrichshain
  • Der Veranstaltungsort ist barrierefrei.
  • Bitte warm anziehen, der Veranstaltungsort ist nicht beheizt.

„Mit dem Silvio-Meier-Preis unterstützen wir als Bezirk Initiativen und Bürger*innen, die aktiv und gewaltfrei gegen Rassismus und Diskriminierung eintreten; Menschen, die sich für Toleranz und Vielfalt engagieren! Auch in diesem Jahr haben wir vielfältige Vorschläge erhalten und freuen uns darüber den Inklusions-Aktivisten Raul Aguayo-Krauthausen und die Initiative Togo Action Plus e.V. am 21. November auszuzeichnen zu dürfen.“, erklärt Bezirksstadträtin Clara Herrmann
Der Silvio-Meier-Preis ehrt Einzelpersonen, Gruppen, Initiativen oder Projekte, die sich im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg aktiv gegen soziale Bevormundung, Entmündigung, Diskriminierung, Rechtsextremismus, Rassismus, soziale und kulturelle Ausgrenzung einsetzen. Der Preis trägt den Namen von Silvio Meier, einem leidenschaftlichen Kämpfer für Toleranz, Freiheit und politische Emanzipation, der sein couragiertes Auftreten gegen rechte Gewalt mit dem Leben bezahlen musste.
Die Preisjury, bestehend aus Vertreter*innen des Bezirksamts und der BVV sowie Vertreter*innen der Zivilgesellschaft, entschied sich einstimmig für die Vergabe des Silvio-Meier-Preises 2018 an Raul Aguayo-Krauthausen und der Verein Initiative Togo Action Plus e.V..

Der Kreuzberger Raul Aguayo-Krauthausen (geboren 1980) ist Aktivist für Inklusion und Barrierefreiheit. Er ist Gründer und Vertreter des gemeinnützigen Vereins SOZIALHELDENund schafft es, Menschen für gesellschaftliche Probleme zu sensibilisieren und zum Umdenken zu bewegen. So verstehen sich auch die SOZIALHELDEN als Denkfabrik für soziale Projekte, z.B. Leidmedien, Wheelmap, TravelAble, BrokenLifts und Wheelramp. Raul Aguayo-Krauthausen ist darüber hinaus Autor, Blogger, Ashoka Fellow und moderiert seine eigene Talksendung.
Die Initiative Togo Action Plus e.V. wurde 2004 gegründet und hat ihren Sitz in Friedrichshain. Der Verein engagiert sich als Flüchtlingsinitiative und unterstützt politisch, rassistisch und religiös Verfolgte, Geflüchtete und Vertriebene und hat seine Wurzeln im migrantisch-selbstorganisierten Aktivismus gegen Rassismus in Deutschland. Seit 2012 bietet der Verein Deutschkurse in seinen Räumlichkeiten an, die mit Hilfe von Spenden und der Arbeit von Ehrenamtlichen umgesetzt werden. Neben den Sprachkursen werden Infoveranstaltungen u.a. zu Asylrecht, Aufenthaltsgesetzen und der Residenzpflicht angeboten.

Mit den beiden Auszeichnungen verleiht die Jury den Silvio-Meier-Preis an zwei sehr unterschiedliche Akteure, denen ein außergewöhnliches Engagement gemeinsam sei. Beide Preisträger*innen setzen sich aus Sicht der Jury in Tradition von Silvio Meier in herausragender Weise gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung ein. Raul Aguayo-Krauthausen als auch der Verein Initiative Togo Action Plus e.V. eint eine besondere Verbindung zum Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg.

Hintergrund
Am 21. November 1992 wurde im U-Bahnhof Samariterstraße in Friedrichshain der damals 27-jährige Silvio Meier von jugendlichen Neonazis erstochen. Die Polizei sprach damals von einem Streit zwischen Jugendgruppen. Ein politischer Hintergrund wurde geleugnet. Silvio Meier wurde so nicht nur zu einem Opfer rechter Gewalt, sondern darüber hinaus zu einem Symbol für den Kampf gegen Rechts, gegen Ignoranz, Leugnung und fehlende Anerkennung der Gefahr rechter Gewalt durch den Staat und seine Repräsentant*innen.

Mit der Verleihung des Silvio-Meier-Preises bezieht der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg klare Position gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Ausgrenzung, Diskriminierung und will aktives, gewaltfreies Eintreten für Freiheit, politische und kulturelle Emanzipation unabhängig von Herkunft, Religion, sozialer Stellung oder sexueller Identität ermutigen und entsprechendes Handeln unterstützen und ehren.


Karte - Map