Friedrichshain-Kreuzberg beschließt bezirklichen Radverkehrsplan
Pressemitteilung von: Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg
Das Radverkehrsaufkommen in Berlin, vor allem in den innerstädtischen Bezirken, hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. Die dafür notwendige Infrastruktur muss in den nächsten Jahren umgesetzt werden. Daher hat das Bezirksamt unter Einbeziehung von bereits vorliegenden BVV-Beschlüssen, Anregungen von Radverkehrsverbänden und aus der Bevölkerung einen Radverkehrsplan entwickelt, der für einen längeren Zeitraum sämtliche 49 Projekte zur Förderung des Radverkehrs im Bezirk abbildet.
Florian Schmidt, Bezirksstadtrat für Bauen, Planen und Facility Management: „Mit diesem umfangreichen Radplan sind wir unter den Berliner Bezirken Vorreiter zur Förderung des Radverkehrs. Wir haben zum ersten Mal eine transparente Gesamtübersicht über unsere geplanten Radverkehrsprojekte für mehrere Jahre. Jetzt kommt es darauf an, die Projekte umzusetzen. Ich freue mich, dass wir vom Land nicht nur die finanziellen Mittel erhalten, sondern auch die dafür zur Verfügung stehenden Personalstellen im Bezirk vollständig besetzt haben.“
Der Radplan listet sowohl aufwändige Projekte, wie beispielsweise den radfreundlichen Umbau von Petersburger und Oranienstraße, als auch viele kleinere Maßnahmen zur Radverkehrsförderung auf. Die Maßnahmen sollen 2018 und in den nächsten Jahren geplant und umgesetzt werden. Die konkreten Planungen haben teilweise bereits begonnen, andere Maßnahmen werden in den nächsten Monaten und Jahren angegangen.
Ziel des bezirklichen Radverkehrsplans ist es, die Attraktivität und die Sicherheit des Radverkehrs zu verbessern. Durch die Reduzierung des Flächenverbrauchs des Kfz-Verkehrs leistet der Bezirk zudem einen Beitrag für die Erreichung der Klimaschutzziele des Landes Berlin und ermöglicht die Verbesserung der Luftqualität.
„Damit sorgen wir auch für mehr Gerechtigkeit im Straßenverkehr. Schließlich besitzen 80 Prozent der Bewohner*innen unseres Bezirks kein Auto. Mit dem Rad werden im Bezirk mittlerweile fast doppelt so viele Wege wie mit dem Auto zurückgelegt. Trotzdem ist gerade unser Bezirk überdurchschnittlich mit giftigen Luftschadstoffen belastet. Gute Radinfrastruktur legt den Grundstein dafür, dass noch mehr Leute aufs Rad umsteigen und sicher, umweltfreundlich und bequem unterwegs sind.“, sagt Florian Schmidt.
Die Radverkehrswege sollen vor allem auf Hauptstraßen sicherer werden. Kopfsteinpflaster soll durch glatten Asphalt ersetzt werden. Zudem richtet der Bezirk deutlich mehr Fahrradparkplätze in Form von so genannten Kreuzberger Bügeln ein.
Unabhängig davon müssen jedoch die vorhandenen Radwege, die oft in einem sehr schlechten Zustand sind, verbreitert, begradigt und mit glattem Asphalt versehen werden.
Der Ausbau der Bike-Sharing-Angebote wird vom Bezirksamt unterstützt. Es soll jedoch darauf geachtet werden, dass die Ausleihstationen nicht den wenigen Platz auf den Gehwegen weiter einschränken, sondern bevorzugt am Straßenrand ausgewiesen werden.
Die Kommunikation zwischen den Verbänden und dem Bezirksamt soll weiter verbessert werden. Über den bezirklichen FahrRat werden die Verbände über den aktuellen Stand der einzelnen Projekte informiert, Probleme besprochen und Ideen diskutiert.
Der bezirkliche Radverkehrsplan dient als Unterstützung zur Umsetzung des Gesetzes zur Förderung des Radverkehrs in Berlin, welches Bestandteil des Berliner Mobilitätsgesetzes sein wird. Finanziert werden die Maßnahmen aus den Mitteln, die das Land Berlin zur Verbesserung der Radinfrastruktur zur Verfügung stellt.