Bürgerbeteiligung Vorplätze Ostkreuz erfolgreich aber ohne Mitsprache

Mittwoch, 15. Juli 2015
Pressemitteilung von: Initiativen rund ums Ostkreuz

Eigentlich hätte die Bürgerbeteiligung bei der Gestaltung der Vorplätze am Bahnhof Ostkreuz eine Erfolgsgeschichte werden können, doch als am 10.7.2015 ein Preisgericht den Siegerentwurf zur Gestaltung der Vorplätze am Bahnhof Ostkreuz kürte, durften die Vertreter/innen aus der Bürgerschaft nicht mit abstimmen.

Anwohner/innen aller 4 Quadranten aus dem Umfeld des Bahnhofs Ostkreuz forderten seit Jahren Beteiligung bei der Neugestaltung der Bahnhofsvorplätze und hatten damit Erfolg: die Deutsche Bahn und die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt organisierten ab November 2012 Workshops und eine Onlinebeteiligung und gingen damit deutlich über die gesetzlichen Vorgaben hinaus. In die Rahmenplanung für die Bahnhofsvorplätze flossen wesentliche Forderungen aus der Bürgerschaft wie eine höhere Anzahl von Fahrradstellplätzen sowie eine geänderte Lage der Bushaltestellen, Taxi- und Kiss-and-Ride-Parkplätze ein. Die Forderung nach teilweisem Erhalt des grünen Bahndamms der ehemaligen Nordkurve wurde jedoch nicht berücksichtigt.

Beim Preisgericht des auf dieser Grundlage ausgelobten nicht offenen Realisierungswettbewerbs durften zwar 4 Bürger-Vertreter/innen anwesend sein, hatten dabei allerdings kein Stimmrecht. Von den 27 eingereichten Wettbewerbsbeiträgen gab es mehrere, die auf der Fläche der ehemaligen Nordkurve einen Grünzug vorsahen. Diese hatten jedoch ohne das Stimmrecht der Bürger/innen keine Chance. Der mit 25.000 Euro dotierte Gewinner-Entwurf der Berliner Arbeitsgemeinschaft aus PLANORAMA Landschaftsarchitekten unter dem Vorsitz des Landschaftsarchitekten Timo Herrmann und den Verkehrsplanern Hoffmann Leichter Ingenieurgesellschaft mbH zeichnet sich zwar durch sachliche Funktionalität und Zeitlosigkeit aus. Allerdings sieht dieser vor, alle Bahnhofsvorplätze abgesehen von einer nicht öffentlich begehbaren Ausgleichsfläche komplett zu versiegeln und steht damit im Gegensatz zu der Forderung aus der Bürgerschaft, Teile der Nordkurve zu erhalten bzw. wenigstens zu begrünen.


Das Initiativen-Netzwerk rund um das Ostkreuz:
Seit Januar 2010 vernetzen sich Aktive aus über 15 Initiativen und Bürgervereinen rund um den Bahnhof Ostkreuz durch gemeinsame Treffen und Arbeitsgruppen, um Impulse zur Entwicklung der umliegenden Stadtquartiere zu geben. Die gemeinsamen Forderungen auf www.ostkreuz.eu


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