East Side Gallery: Senat verhandelt weiter über Vermeidung von Mauerdurchbrüchen
Pressemitteilung von: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt
Ziel des Senats ist es, die im März erfolgte Umsetzung von Mauersegmenten an der ehemaligen Brommystraße rückgängig zu machen und die East Side Gallery als Baudenkmal soweit wie möglich zu erhalten. Das geht aus einem Bericht an das Abgeordnetenhaus hervor, den der Senat auf Vorlage von Stadtentwicklungs- und Umweltsenator Michael Müller beschlossen hat.
Die vom Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg mit der Bauherrin des in Bau befindlichen Wohnturms auf dem Grundstück Mühlenstraße 60 in einem Erschließungsvertrag vereinbarte Erweiterung der ca. 6 m breiten Lücke auf rund 23 m soll verhindert werden. Dazu verhandelt der Senat mit den Bauherren an der East Side Gallery.
Eine gemeinsame Erschließung der am Spreeufer liegenden Bauprojekte würde eine weitere Lücke in der denkmalgeschützten East Side Gallery entbehrlich machen. Dazu schlägt der Senat vor, den in Bau befindlichen Wohnturm in Zukunft über die bereits bestehende Mauerlücke auf dem benachbarten Baugrundstück Mühlenstraße 61-63 zu erschließen. Dort ist ein mehrgeschossiger Wohn- und Hotelriegel geplant. Eine gemeinsam genutzte Einfahrtsstraße würde aus verkehrlicher Sicht eine Breite von 10,80 m benötigen; die Mühlenstraße als wichtige Straßenverbindung für den Ost-West-Verkehr darf nicht beeinträchtigt werden. Dazu werden zurzeit verkehrliche Untersuchungen durchgeführt.
Beide Bauherren haben gegenüber dem Senat ihre Bereitschaft erklärt, ihre bisherigen Bauentwürfe so zu ändern, dass die angestrebte gemeinsame Erschließung der Baugrundstücke über eine Zufahrt möglich ist. Als Ausgleich für Flächenverluste und Funktionsmängel hat der Bauherr des Wohn- und Hotelriegels Mühlenstraße 61-63 zusätzliche Nutzflächen in einem weiteren Staffelgeschoss beantragt. Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg hat wegen Erhöhung des ursprünglichen Nutzungsmaßes diesen Bauantrag abgelehnt. Den Widerspruch gegen diese Versagung prüft inzwischen die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt.
Der Bauherr des Wohnturms Mühlenstraße 60 ist noch bei der Klärung technischer und betriebswirtschaftlicher Fragen, die sich im Zusammenhang mit der notwendigen Umplanung des Bauprojekts stellen.
Der Abschluss einer nachbarschaftlichen Vereinbarung steht ebenfalls noch aus.
Das Landesdenkmalamt schafft zurzeit die Grundlagen für ein zukunftsfähiges Pflege- und Entwicklungskonzept, um die East Side Gallery nachhaltig zu sichern.