Kreuzberg: Warte- und Wärmehalle statt Kältebahnhof

Donnerstag, 31. Oktober 2019
Pressemitteilung von: Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales

Für obdachlose Menschen, die in kalten Nächten nicht die Einrichtungen der Kältehilfe aufsuchen wollen, gibt es ab 15. November 2019 ein neues Angebot. In Kooperation mit der Sozialgenossenschaft KARUNA wird in den Räumen des Sozialen Zentrums GITSCHINER 15 der Evangelischen Kirchgemeinde Heilig Kreuz-Passion in Kreuzberg eine Warte- und Wärmehalle eingerichtet. Diese Einrichtung wird niedrigschwellig für alle schutzsuchenden Menschen zugänglich sein und ihnen eine Aufenthaltsmöglichkeit für die Nacht zwischen 22.00 und 6.00 Uhr früh bieten. Diese neue Warte- und Wärmehalle in der Gitschiner Straße 15 wird bis zum Ende der Kältehilfesaison am 30. April 2020 geöffnet.

Sozialsenatorin Elke Breitenbach: „Es ist unser gemeinsames Ziel, dass keine Obdachlosen in Bahnhöfen übernachten und so viele betroffene Menschen wie möglich dazu bewegt werden, Notübernachtungen aufzusuchen. Daher bieten wir ihnen jetzt sehr niedrigschwellig eine neue Möglichkeit, sich in kalten Nächten geschützt aufhalten zu können. Dieses Angebot soll die Gruppe von Obdachlosen erreichen, die die Einrichtungen der Kältehilfe aus den verschiedensten Gründen nicht aufsuchen. Niemand darf auf der Straße erfrieren.“

BVG-Chefin Dr. Sigrid Nikutta: „Wir freuen uns, dass nun gemeinsam mit allen Verantwortlichen eine Lösung gefunden wurde, damit künftig niemand mehr auf einem U-Bahnhof übernachten muss. Unsere Kältebahnhöfe waren immer nur ein Notnagel, denn ein Bahnhof ist kein Ort für ein menschenwürdiges Übernachten.“

In der letzten Winterperiode war in Berlin in Kooperation mit der BVG ein neues Konzept erprobt worden, um Menschen, die nicht in eine Notübernachtung der Kältehilfe wollten, einen warmen Schutzraum zu geben. Für sie waren an zwei U-Bahnhöfen Wärmeräume bzw. Wärmecontainer eingerichtet worden. In Auswertung der dort gemachten Erfahrungen haben die Senatssozialverwaltung und die BVG beschlossen, das Konzept der Warte- und Wärmehalle als Ersatz für die klassischen Kältebahnhöfe in diesem Winter in neuer, verbesserter Form fortzuführen. Dazu wird jetzt eine Aufenthaltsmöglichkeit an einem zentralen Standort in Kreuzberg realisiert. An den U-Bahnhöfen Hallesches Tor und Prinzenstraße werden Obdachlose mit Informationen, Leitsystemen und durch Betreuungspersonal von KARUNA zu dem Angebot in der Gitschiner Straße 15 geleitet. Auch das Team der KARUNA-SUB-Buslinie sowie die Kältehilfe mit ihren Kälte- und Wärmebusse unterstützen die Umsetzung des neuen Konzepts.

Die neue Warte- und Wärmehalle für obdachlose Menschen ergänzt niedrigschwellig die Kältehilfe. In der Kältehilfe standen in der letzten Woche im Durchschnitt 430 Notübernachtungsplätze zur Verfügung. Bis Dezember 2019 wird die Zahl der Notübernachtungen weiter erhöht. Bis zum Jahresende 2019 wird es insgesamt rund 1.200 Notschlafplätze für obdachlose Menschen in dieser Stadt geben.

Informationen zu den Einrichtungen der Kältehilfe und zum Kältenotruf unter: www.kaeltehilfe-berlin.de

Telefonische Erreichbarkeiten:

  • 030 810560425 Berliner Kältehilfe
  • 0178 523 58 38 Kältebus der Berliner Stadtmission
  • 030 600 300 1010 Wärmebus des Deutschen Roten Kreuzes

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