Vorplätze am Bahnhof Ostkreuz werden neu gestaltet

Dienstag, 14. Juli 2015
Pressemitteilung von: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt

Die Entscheidung ist gefallen. Das Preisgericht hat unter dem Vorsitz des Landschaftsarchitekten Timo Herrmann die Berliner Arbeitsgemeinschaft aus PLANORAMA Landschaftsarchitekten und den Verkehrsplanern Hoffmann Leichter Ingenieurgesellschaft mbH mit dem 1. Preis (25.000 €) ausgezeichnet. 

Von den 30 Arbeitsgemeinschaften, die im vorangegangenen Bewerbungsverfahren ausgewählt worden waren, haben 27 einen Entwurf abgegeben. Für Preise und Anerkennungen standen insgesamt 77.000,- € zur Verfügung.

Ziel des Wettbewerbes war es, im Zuge der Fertigstellung des Bahnhofs Ostkreuz die vier Vorplätze und Zugangsbereiche, die diesen mit den angrenzenden Stadtquartieren verbinden, neu zu gestalten. Im Wettbewerbsverfahren sollte daher ein gestalterisch attraktiver, in das Stadtbild integrierbarer Entwurf gefunden werden. Eine übersichtliche Strukturierung, die Herausarbeitung eines besonderen Charakters der Freiflächen am Bahnhof sowie die Adressbildung der "Plätze am Ostkreuz" spielten eine besondere Rolle. Eine Vielzahl an funktionalen Anforderungen musste berücksichtigt werden.

Das Preisgericht würdigte, dass sich der Siegerentwurf durch große Sachlichkeit bei der Pflasterung, der Vegetationsverwendung und dem Einsatz von Ausstattungselementen auszeichnet. Im richtungslos verlegten Granitkleinsteinpflaster sind Straßenbahn – und Fahrbahnflächen in Ortbeton eingelegt. Am Traveplatz wird der Verlauf des Bahndamms der früheren Nordkurve durch eine lichte Reihe von Bäumen nachgezeichnet. Der verbleibende Bahndamm nördlich des Beamtenwohnhauses ist zweifach terrassiert vor einer Mauer, die die hoch gelegene Ausgleichsfläche schützt. Pflasterung und Einzelbäume prägen auch die Bereiche südlich des Bahnhofs. Auf allen Plätzen sind große geknickte Sitzelemente in Verbindung mit Baumgruppen positioniert. Zur Bahn erfolgt eine Abschirmung durch gelockerte Betonwände, die Durchblicke erlauben und Sitzelemente sowie Informationstafeln integrieren. Insgesamt ist der Entwurf robust genug, um die vielen funktionalen Anforderungen wie Fahrradstellplätze, Straßenbahn und Bus, Feuerwehraufstellflächen und vieles mehr gut zu berücksichtigen und dennoch Aufenthaltsqualität zu schaffen und zu erhalten.

Das Preisgericht hob lobend hervor, dass durch den klassisch-zurückhaltenden Gestaltungsansatz mit nur wenigen zeitgenössischen Designelementen ein gut umsetzbares Konzept unter Verzicht auf eine auffällig neue Identität des Ortes vorgeschlagen wird. Auch die grafische Gestaltung ist zurückhaltend, der Grünanteil ist höher als auf den ersten Blick sichtbar. Das Preisgericht empfiehlt zudem, möglichst noch mehr Bäume zu platzieren und die Grünfläche am nördlichen Bahndamm zu vergrößern.

Der Bahnhof Ostkreuz wird seit 2006 umgebaut. Zukünftig wird hier auch die Regionalbahn halten. Es werden in Zukunft sowohl noch mehr Ein-, Aus- und Umsteiger der umliegenden Quartiere als auch Besucher erwartet als bisher. Nordöstlich des Bahnhofs wird eine große Jugendherberge eingerichtet, auch dies wird zusätzliche Fußgängermengen mit sich bringen. Deswegen ist eine gut funktionierende Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr sehr wichtig. Um dies zu erreichen, sollen die Straßenbahnen und Busse zukünftig direkt an den Bahnhof geführt werden. Für die neue Straßenbahntrasse wird in Kürze ein Planfeststellungsverfahren beginnen.

Die Ausschreibung erfolgte als nichtoffener landschaftsplanerischer Realisierungswettbewerb mit Ideenteil für Landschaftsarchitekten in Arbeitsgemeinschaft mit Verkehrsplanern, mit vorgeschaltetem Bewerberverfahren.

Vor und während des Wettbewerbsverfahrens gab es eine intensive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Auf einem ersten Bürgerabend wurde die Wettbewerbsauslobung vorgestellt und diskutiert. Die Bürgerinitiativen wirkten mit je einem Vertreter pro Quadrant als Sachverständige im Preisgericht mit. 

Das Preisgericht fand in zwei Teilen statt. Die im ersten Teil des Preisgerichts am 03. Juli 2015 ausgewählten 9 Arbeiten der engeren Wahl wurden den Bürgerinnen und Bürgern am 09. Juli 2015 auf einem zweiten Bürgerabend vorgestellt. Im zweiten Preisgerichtsteil am 10. Juli 2015 entschieden die Preisrichter über die Verteilung der Preise und Anerkennungen.

Nach den Sommerferien, ab Anfang September 2015, werden alle Arbeiten öffentlich ausgestellt. Termin und Ort werden noch bekannt gegeben. Der erste Preis wird in Kürze in der roten Box am Ostkreuz zu sehen sein.


Die Visualisierungen können Sie downloaden unter:

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Vorplatz am Bahnhof Ostkreuz

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