Neupflanzung von Weinreben am Kreuzberg

Donnerstag, 24. Mai 2012
Pressemitteilung von: Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg

Dank einer Spende der Friedrichshain-Kreuzberger Partnerstadt Ingelheim werden 200 Blaue Spätburgunder Reben neu gepflanzt und somit die Weinanbaufläche nochmals vergrößert.

Gemeinsam mit dem Stellvertretenden Bezirksbürgermeister und Wirtschaftsstadtrat Herrn Dr. Beckers wird Herr Panhoff, Bezirksstadtrat für Umwelt, Verkehr, Grünflächen und Immobilienservice, die ersten Reben der Erweiterungsfläche pflanzen.

Es wird eine Kostprobe des Kreuzberger Spätburgunders Jahrgang 2006 kredenzt.

Der Kreuzberg blickt auf eine lange Weinbautradition zurück. Schon 1450 gab es hier über 100 Weinbauern. Bis zum Ende des 17. Jahrhundert war die Weinerzeugung so umfangreich, dass man dazu überging, Weine nach Preußen, Polen und Russland zu exportieren. Doch schon 1736 ver¬ordnete König Friedrich Wilhelm der I., die Weinberge auf andere Kulturen umzustellen. Der arbeitsintensive Weinanbau mit seinen klimatisch bedingten unsicheren Ertragsergeb¬nissen war auf Dauer nicht rentabel. Weitere Gründe für den Rückgang des Weinanbaus waren der strenge Winter 1739/40, der fast alle Weinkulturen in und um Berlin durch die ungewöhnliche Kälte zerstörte und ein ver¬ändertes Konsumverhalten der Bürger, die nun mehr süße Südweine oder bayrisches Bier bevorzugten.

Den Grundstein für den heute auf dem Kreuzberg angebauten Wein legte 1968 die Kreuzberger Partnerstadt Wiesbaden, die dem Bezirk fünf Rebstöcke der Sorte Riesling vom Nero¬berg schenkte. In den Jahren 1971 und 1973 stiftete der eben¬falls partnerschaftlich verbun¬dene Kreis Bergstraße je 25 Reb¬stöcke und 1975 die Partnerstadt Ingelheim am Rhein 20 Rebstöcke der Sorte Blauer Spätburgunder. In den nachfolgenden Jahren wurden dem Bezirk weitere Rebstöcke zum Geschenk gemacht, so dass auf dem Kreuzberg jetzt ca. 300 Rebstöcke kultiviert werden. Die gelesenen Trauben werden in die jeweiligen Partnerstädte gebracht, Dort wird der Wein gepresst, ausgebaut, gereift und auf Flaschen gefüllt. Der Weißwein heißt Kreuz-Neroberger und verbindet in seinem Namen den Berliner Kreuzberg mit dem Neroberg – der mit Reben bewachsene Hausberg Wiesbadens. Der Rotwein heißt Kreuzberger Blauer Spätburgunder. In manchen Jahrgängen wird eine kleine Menge Roséwein der Kreuzberger Spätburgunder Weißherbst gekeltert. Die kleinen Flaschen werden nicht verkauft, sie sind ein Kleinod, das als besonderes Präsent vom Bezirksamt verschenkt oder gegen eine Spende abgegeben wird.

Dienstag, den 29. Mai 2012 um 14:30 Uhr
auf dem Weinberg am Kreuzberg
Methfesselstraße 10-12, 10965 Berlin

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