Lautstarke Demo gegen hohe Mieten

Sonntag, 10. Juni 2012
Pressemitteilung von:

Pressemitteilung von Kotti & Co

Am Samstag um 16.00 Uhr startete die zweite „Lärmdemo“ vom seit zwei Wochen bestehenden Protestcamp gegen die hohen Mieten am Kottbusser Tor.
Mit ca. 400 hat sich die Zahl der Teilnehmenden (stellenweise bis zu 500 Teilnehmer) gegenüber der letzten Demo am 1.6.2012 mehr als verdoppelt. Viele Anwohner und Anwohnerinnen, viele Kinder und viele ältere Anwohner kamen mit Kochtöpfen und Trillerpfeifen auf die Strasse.

Leider hatte die Berliner Polizei mit ihrer überzogenen Präsenz den friedlichen Charakter der Demonstration von vorneherein konterkariert. In voller Kampfmontur mit mehreren Einsatztrupps wurde die Demonstration von Anfang an begleitet. Kurz nach Beginn provozierte die Polizei eine Eskalation, als sie versuchte, zwei Demonstranten festzunehmen. Die Demonstration wartete darauf, dass die Polizei die beiden wieder frei lässt, während die Anmelder versuchten mit der Einsatzleitung der Polizei zu kommunizieren. Die Polizei setzte gleichzeitig Pfefferspray ein und prügelte auf Demonstranten ein. Eine ältere Frau im Rollstuhl wurde von einem Polizeibeamten rassistisch beleidigt. Der einsatzleitende Beamte erklärte sich für nicht zuständig, so dass alle Versuche der Demonstrationsleitung, sowie des Bundestagsabgeordneten Christian Ströbele und der Berliner mietenpolitischen Sprecherin der Grünen, Katrin Schmidberger, zu vermitteln, von rabiat auftretenden Einsatzpolizisten beiseite geschoben wurden. Eine der Mütter vom Kottbusser Tor, welche die Demonstration anführten, sagte: „Die wollen unseren Protest kaputt machen, aber wir lassen uns nicht provozieren. Es ist toll, dass so viele Nachbarn mitgekommen sind.“

Die Berliner Polizei hat eine friedliche Mieter-Demonstration massiv behindert und provoziert und sich darüber hinaus nicht an Absprachen im Vorfeld der Demo gehalten. Dieser unprofessionelle Polizeieinsatz versucht, die Aufmerksamkeit weg von unserem Anliegen, von unserem Kampf gegen Verdrängung zu lenken.

Trotz dieser Provokationen ging die Demonstration mit Entschlossenheit weiter die geplante Route durch Kreuzberg. Trotz der Eskalation durch die Polizei gelang es, das Anliegen der Demonstration, den Skandal der Mietentwicklung in Berlin, an die Öffentlichkeit zu tragen. Sie erhielt sehr viel Zuspruch von den Anwohner/innen und Gewerbetreibenden. Eine Sprecherin der Initiative sagte dazu: „Ungeachtet der Polizeigewalt und der noch ausbleibenden Antworten seitens der Politik, setzen wir als Mietergemeinschaft Kotti & Co unseren Protest am Kottbusser Tor fort. Wir werden nicht eher gehen, bis die Mieten gesenkt werden. Bis dahin organisieren wir weiter rund um die Uhr unser Protest-Gecekondu“*. Die Mieterinitiative ruft für den kommenden Samstag wieder zu einer Demonstration gegen hohe Mieten in Berlin auf.

kotti und co
Die Mietergemeinschaft am Kottbusser Tor
* Gecekondu, türk.: über Nacht erbautes Haus.

 

Polizei-Presemitteilung zur Demo

 

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