Historischer Grenzsteg am Osthafen steht zum Verkauf

Dienstag, 27. März 2012
Pressemitteilung von:

Der historische Grenzsteg am Osthafen wird neu belebt

Das Wasser- und Schifffahrtsamt Berlin (WSA Berlin) führt ab dem 19. März 2012 ein Interessenbekundungsverfahren zur Entwicklung der historischen Anlage am Osthafen und zur Privatisierung des ehemaligen DDR-Zollstegs durch. Der Abriss der Steganlage deutsch- deutscher Geschichte war 2010 durch öffentlichen Protest verhindert worden.

Konzept gesucht

Zahlreiche Anregungen zur Nutzung und Wiederbelebung des historischen Areals am Osthafen sind zwischenzeitlich beim WSA Berlin ein- gegangen. Deshalb sucht das WSA Berlin ein inhaltliches Umset- zungskonzept, das die Privatisierung des Zoll- und Grenzsteges und die Vergabe eines Nutzungsvertrages für das umliegende Wasserareal einschließt. Bevorzugt wird ein Konzept, dass sowohl den geschichtli- chen Kontext würdigt als auch Perspektiven für die künftige Freizeit- nutzung der Wasserfläche beinhaltet. Bei der Auswahl der künftigen Nutzung sind die Landesbehörden beteiligt.

Hintergrundinformationen

2010 hatte das WSA Berlin den Rückbau des Zoll- und Grenzsteges am Osthafen öffentlich ausgeschrieben, um das Bauwerk, das eine Gefährdung für den Schiffsverkehr darstellt, bis 2011 abzureißen. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, die Senatskanzlei, das Be- zirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und die Stiftung Berliner Mauer ha-ben sich für einen Erhalt des Zeitzeugen Berliner Teilungsgeschichte ausgesprochen. Der ehemalige DDR-Zoll- und Grenzsteg stellt das letzte noch sichtbare Element der DDR-Wassersperre in der Berliner Innenstadt dar (Stiftung Berliner Mauer, 2010). Die öffentliche Aus- schreibung wurde 2010 durch das WSA Berlin gestoppt.

Baudenkmal und Naturschutz

Die Steganlage steht unter Denkmalschutz (09040271, Berliner Mauer, Höhe Eichenstraße). Der Steg ist in T-Form mit einem 54 Meter langen Zugangssteg und einem 480 Meter langen Anlegesteg gebaut. Die in der kalten Kriegszeit als Grenzanlage ausgebaute Anlage ist eine Stahlbetonkonstruktion, bei der Stahlbetonplatten auf 258 Stahlbeton-pfählen ruhen. Die Betonplatten sind heute zum Teil verschoben und zeigen viele Risse. Der Wachturm und die Sperrgitter - über und unter Wasser - wurden unmittelbar nach der Wende rückgebaut.

In den Jahren der Nichtnutzung haben neue Bewohner ihr Lager in der Steganlage aufgeschlagen: Rauchschwalben siedeln an 47 Niststätten.

Unterlagen anfordern

Informationsmaterialen zum Interessenbekundungsverfahren können beim WSA Berlin unter www.wsa-berlin.wsv.de Navigationspunkt „Aktuelles“ abgefordert werden.

gez. Michael Scholz Amtsleiter

 

Das WSA Berlin verantwortet 440 km Wasserstraße mit Uferbereichen und Bauwerken in Berlin und Brandenburg, d.h. 1.000 km Ufer, 17 Schleusen, 20 Wehre, 2 Pumpwerke, 96 eigene und 263 sonstige Brücken.

Pressemitteilung WSA Berlin

 

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