Hatun-Sürücü-Tage: Fußball, Diskussion, Filme und Gedenken
Pressemitteilung von: Türkiyemspor
Vom 26. Januar bis zum 07. Februar veranstaltet Türkiyemspor Berlin die ‚Hatun-Sürücü-Tage’. Im Rahmen der Tage werden ein Fußballturnier aller Kreuzberger Frauenteams und eine Podiumsdiskussion zu Frauenrollen durchgeführt.
Geschlechterverhältnisse beschäftigten Türkiyemspor seit langem. So unterstützte der Verein in der Vergangenheit Aktionen, die gegen Gewalt in der Familie Stellung bezogen. Durch die Installation von Frauen- und Mädchenfußballteams im Verein ergaben sich zudem in der alltäglichen Arbeit aktive Erfahrungen und Einblicke in die Lebenswelten von Berliner Frauen und Mädchen. Diese flossen in die Arbeit und vereinsinterne Diskussionen ein. Giovanna Krüger, Koordinatorin des Mädchen- und Frauenfußballs bei Türkiyemspor hebt hervor: „Dem Thema Frauenrollen in der Gesellschaft wenden sich Medien, Politik und Gesellschaft entweder ethnisch, religiös oder klassenspezifisch zu. Alle drei Zugänge sind in der täglichen Arbeit im Verein erfahrbar. Wir wollen mit der Veranstaltungsreihe ein Stück unserer Sensibilisierung in die Öffentlichkeit tragen.“
Beachtlich ist die Resonanz zur Teilnahme an der Veranstaltungsreihe im Vorfeld. So spielen am 26. Januar alle in Kreuzberg beheimateten Frauenteams im Hatun-Sürücü-Cup um die vom Berliner Fußballverband gestellten Pokale. Ebenso ist die Podiumsdiskussion am 4. Februar unter dem Titel „Ich darf nicht ...“ qualitativ stark besetzt. Moderiert von Breschkai Ferhad (BFV) diskutieren Fachleute aus Kultur, Politik, Religion und Sozialarbeit die Situation von Frauen im gesellschaftlichen und familiären Raum.
Zum Abschluss der Tage nimmt Türkiyemspor an Gedenkveranstaltungen für Hatun Sürücü teil, die an eine mutige Frau erinnern, die ihren eigenen Weg ging. Unterstützung erhält die Veranstaltungsreihe auch von der Berliner Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen, Dilek Kolat: „Ich freue mich, dass die Mädchen- und Frauenabteilung von Türkiyemspor das Gedenken an Hatun Sürücü aufrecht erhält und junge Frauen darin bestärkt, mutig und selbstbestimmt zu sein und ihren eigenen Weg zu gehen. In unserer Stadt ist kein Platz für Gewalt gegen Frauen, unabhängig von ihren Überzeugungen, ihrer Religion oder ihrem Lebensstil. Leider gehört das nicht immer zur Realität in Berlin, und das ganz unabhängig von den kulturellen Gewohnheiten oder der Herkunft der Familie.”
Terminüberblick:
- Samstag, 26. Januar 2013, 14 Uhr: Kreuzberger Frauen-Hallenfußballturnier in der Blücherstraße 46-47, 10961 Berlin. Es nehmen Teams von Türkiyemspor Berlin, dem DFC Kreuzberg, dem SV Seitenwechsel, den Berliner Amateuren, den Kickerinhas, Hansa 07 sowie dem BSV Al-Dersimspor teil.
- Montag, 4. Februar 2013: Filmvorführung und Podiumsdiskussion "Ich darf nicht..." - Berliner Mädchen auf der Suche nach der eigenen Identität.
Ort: Südblock, Admiralsstraße 1-2, 10999 Berlin.
- 18 Uhr Filmvorführung "Verlorene Ehre - Der Irrweg der Familie Sürücü"
- 19 Uhr Podiumsdiskussion "Ich darf nicht..." - Mädchen im Spannungsfeld von gesellschaftlicher Ausgrenzung, familiären Erwartungen und kulturellen Schablonen.
Moderation: Breschkai Ferhad (Berliner Fußballverband).
Gäste: Idil Baydar aka Jilet Ayse – Schauspielerin, Matthias Deiß - Regisseur “Verlorene Ehre - Der Irrweg der Familie Sürücü”, Rabeya Müller - Liberal-Islamischer Bund e.V. , Mitglied von „HEROES Gegen Unterdrückung im Namen der Ehre“, Kazim Erdogan - Aufbruch Neukölln, Mitglied von Berliner Initiative gegen Gewalt gegen Frauen (BIG), Mitglied von Türkisch-Deutscher Frauenverein.
- Donnerstag, 07. Februar: Gedenkveranstaltungen für Hatun Sürücü
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