Friedrichshain: Polizeieinsatz auf besetztem Schiff

Mittwoch, 13. Februar 2019
Pressemeldung der Berliner Polizei

In der vergangenen Nacht gab es in Friedrichshain und Rummelsburg nach einer Bedrohung mit einer Schusswaffe einen Polizeieinsatz, der mehrere Stunden dauerte. Nach bisherigen Ermittlungen soll ein 45-Jähriger kurz nach 23 Uhr von einem ihm flüchtig bekannten Mann auf einem Bootssteg am Rummelsburger See mit einer Schusswaffe bedroht worden sein. Anschließend verließ der Tatverdächtige den Bootsanleger. Während alarmierte Polizeikräfte den Sachverhalt aufnahmen, legte am Ende des Bootsstegs ein Schlauchboot an. Der Bedrohte gab an, dass sich auf diesem Boot der Tatverdächtige befinden könnte. Einsatzkräfte begaben sich daraufhin auf dem Anleger in diese Richtung und konnten zehn bis 20 Personen erkennen, die sich auf mehreren, angebundenen Booten aufhielten. In der Folge gab es zwischen den Personen und den Polizeikräften ein Gespräch, in dem der 45-Jährige den Tatverdächtigen wiedererkannte. Daraufhin konfrontierten die Kräfte den Tatverdächtigen mit dem Tatvorwurf. Dem Unbekannten gelang es dann, sich mit einem Kajütmotorboot zu entfernen, auf dem sich zu dieser Zeit auch eine Frau befand. In der Folge wurden Polizeihunde, die Wasserschutzpolizei, der Polizeihubschrauber und das Spezialeinsatzkommando zur Unterstützung angefordert. Das Boot fuhr bis zur Liebesinsel, anschließend wieder zurück in die Rummelsburger Bucht und legte nach Aufforderung der Wasserschutzpolizei an einer Anlegestelle an. Die Frau wurde vorläufig festgenommen. Im Anschluss durchsuchten Beamte des SEK das Boot nach dem Unbekannten. Er wurde nicht angetroffen. Neben einem Durchsuchungsbeschluss für dieses Boot wurden weitere Beschlüsse für die anderen, festgemachten Boote von einem Richter erlassen. Auch hier wurde der Gesuchte nicht angetroffen. Die Polizeikräfte fanden auf einem der Boote einen etwa 30 cm x 30 cm großen Plastikbeutel, in dem sich offenbar Cannabis befand. Dieser wurde beschlagnahmt. Insgesamt wurden die Personalien von vier Frauen und elf Männern festgestellt. Ein 42-Jähriger und ein 39-Jähriger wurden zur Gefangenensammelstelle gebracht. Während der Ältere mit einem Haftbefehl wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis gesucht und eingeliefert wurde, wurde der Jüngere nach erkennungsdienstlicher Behandlung entlassen. Die anderen Personen wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen am Ort entlassen. Gegen 5 Uhr wurde der Einsatz beendet. Es wurden Ermittlungsverfahren wegen Bedrohung mit Schusswaffe und Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz eingeleitet.


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