Friedrichshain: Fans von Hannover 96 randalierten in der Simon-Dach-Straße

Sonntag, 16. Oktober 2016
Pressemeldung der Berliner Polizei

Anhänger eines auswärtigen Fußballvereins begangen in der vergangenen Nacht in Friedrichshain Straftaten und griffen Polizeibeamte an. Kurz vor 1 Uhr alarmierte die Betreiberin eines Lokals in der Simon-Dach-Straße die Polizei, da sich rund 120 Fußballfans in ihrer Gaststätte aufgehalten und Sachbeschädigungen begangen haben sollen. Als die ersten Polizeibeamten einer Einsatzhundertschaft am Ort eintrafen, konnten sie sehen, wie sich die Fans aus dem Lokal auf den Gehweg begaben und sich vermummten. Mit weiteren Unterstützungskräften begaben sich die Polizisten dann zur Gaststätte. Aus der Gruppe wurde eine Flasche in Richtung der Einsatzkräfte geworfen, die ein geparktes Auto traf und dieses beschädigte. Gleichzeitig erfolgten polizeifeindliche Sprechchöre von den Fußballanhängern. Anschließend hielten Polizeikräfte etwa 80 bis 100 Personen fest, um die Identitäten festzustellen. Gegen 1.30 Uhr versuchten die Festgehaltenen, durch Schläge, Tritte, gemeinsames Anrennen und Schieben die Polizeiabsperrung zu durchbrechen. Mit einfacher körperlicher Gewalt sowie dem Einsatz von Reizstoffsprühgeräten und Mehrzweckstöcken konnte die Beamten ein Durchbrechen der Absperrung verhindern. Dabei wurden fünf Polizisten leicht verletzt. Einer durch den Wurf eines Stuhls. Auf der gegenüberliegenden Gehwegseite hielten sich zur gleichen Zeit circa 50 bis 70 Personen auf, die sich mit den festgehaltenen Fußballfans solidarisierten. Sie vermummten sich und warfen Flaschen und eine Warnbake auf die Polizeikräfte, die auch geparkte Autos trafen und beschädigten. Gegen 1.40 Uhr trafen in der Simon-Dach-Straße weitere Polizeibeamte ein. Kurz darauf wurde von Unbekannten ein Reizgas versprüht. Dadurch erlitten ein Polizeibeamter und fünf Unbeteiligte Augenreizungen. Zeitgleich flüchteten rund 30 Personen aus der solidarisierenden Gruppe in Richtung Revaler Straße. Kurz darauf kehrten die Geflüchteten teilweise vermummt und bewaffnet mit Warnbaken, Baumaterialien, Steinen und Holzlatten zurück zum Ort. Die Gegenstände warfen die Bewaffneten zum Teil auf die Polizisten. Anschließend flüchteten die Angreifer. Ein Polizeibeamter wurde von einem Stein getroffen und leicht verletzt. Kurz vor 2 Uhr trafen weitere Unterstützungskräfte ein und die Lage beruhigte sich.

Bis etwa 4.30 Uhr dauerten die Personalienfeststellungen bei den festgehaltenen Fußballfans an. Nach Feststehen der jeweiligen Personalien wurden die Personen entlassen. Die Polzisten beschlagnahmten Sturmhauben, Halstücher, Schlauchschals, Maleranzüge, Mundschutze und ein Paar Lederhandschuhe.

Rund 130 Polizeibeamte waren im Einsatz. Insgesamt wurden sieben Polizeibeamte leicht verletzt, die alle ihre Dienste fortsetzen konnten. Es wurden Strafverfahren unter anderem wegen Landfriedensbrüchen, Sachbeschädigungen, Körperverletzungsdelikten und Widerständen eingeleitet.


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